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WM auf dem Pferdemarkt OL 30.06.2006

Beim ersten Versuch in OL WM zu gucken, wurde ich herb enttäuscht... "Angefixt" vom Stuttgarter Schlossplatz (siehe hier, hier , hier und hier) dachte ich, in meinem schönen OL würde man auch irgendwo in der Stadt mit vielen Leuten gucken können - aber pustekuchen, bis zum Achtelfinale gibt es nur die Kneipen :/ Aber jetzt sollte alles besser werden, denn für die schnellsten 20.000 sollte es auf dem Pferdemarkt ein Fussballfest geben...

Das sogar von der Zeitung empfohlene rechtzeitige Erscheinen hat allerdings wenig gebracht - irgendwas am Einlass führte dazu, daß der abgesperrte Pferdemarkt sich nur langsam füllte. Nach ein paar langen Metern informierte ein Schild über "1 Euro Sicherheitsgebühr" - na gut, wenn sie meinen. Ich dachte immer, solche Aktionen finanzieren sich über Sponsoren und Getränkeverkauf (warum in OL nicht, wurde allen später klar)...

Mit einem Mal bewegte sich die Masse schneller - scheinbar wurde irgendwas verändert. Ganz vorn angekommen gab es dann je Tor zwei Helfer, einen zum Kassieren und einer zum Stempeln, was aber scheinbar gar nicht so einfach war. Wahrscheinlich weil die von früher Eingelassenen beschriebene "gründliche Durchsuchung" inkl. Begutachtung von in den Taschen ertasteten Platikkarten zu lange gedauert hat, wurden wir jetzt gar nicht mehr durchsucht. Auch der Knilch vor mir mit seinen drei Jever-Flaschen auffällig vorn in der Hose nicht :/

Eine halbe Stunde bis Spielbeginn war uns geblieben, also schnell zu einer der vier (?) Buden. Das Personal dort gab sich wirklich Mühe - aber wir wissen ja, was sowas in einem Zeugnis bedeutet... Das Zapfen dauerte ewig, zum Austausch leerer Fässer müßte ein "Experte" per Handy her gerufen werden und bei der Bedienung war kein Konzept ersichtlich. Statt von rechts nach links in festen Bereichen wurde vielleicht der bedient, der am lautesten "wartete". Da Einzelne immer gleich einen Teil der vollen Gläser nach hinten gaben und sich dann über die unvollständige Bestellung beschwerten und noch mehr bekamen, stieg der Unmut bei den anderen... Als dann auch noch das Kopfrechnen schief ging und der vielleicht 16jährige laut "bring mich nicht durcheinander!" fluchte, hätte die durstige Meute ihn fast aus dem Wagen gezogen und gelyncht! Ich wäre vielleicht sogar dabei gewesen und das als eigentlich friedlicher Mensch ohne einen Schluck Alkohol!

Bei Spielbeginn hatten wir je ein Getränk ergattert und ohne Hoffnung auf ein zweites einen Platz weiter vorn gesucht, da von Spiel oder Kommentator nichts zu hören war. In der Mitte angekommen konnte man immerhin schon Mal ein paar Silben des Kommentars erahnen :/ So richtig Stimmung kam allerdings nicht auf, die Fans auf dem Pferdemarkt wirkten eher wie ein Rudel herumstehender Pinguine.

Zur zweiten Halbzeit gab es allerdings etwas mehr Sound und Stimmung kam auf - und da eine Hand über den Augen als Sonnenschutz eh schon halb oben war, gab es weigstens schon mal besse Grundbedingungen für echtes Gejubel ;)

Der DJ hat zwar mit meist unsinnigen Einspielern (Während der Gegner mit dem Ball in unseren Strafraum rennt, hören wir statt O-Ton "we are the champions") die Stimmung eher gedämpft als angeheizt aber der Spielverlauf hat dann alles gerettet. Der Pferdemarkt fing an zu feiern und auch die Stadtbediensteten von ihren Logenplätzen waren kaum noch zu halten. Wildfremde Leute drückten sich vor Freude nach jedem Tor "für uns" und bei den gehaltenen Elfmetern - herrlich, da hat man die ganzen Probleme fast vergessen. Als nach dem Spiel die 20.000 Euro Sicherheitsgebühr nicht verhindern konnten, daß viele der mitgebrachten Glasflaschen absichtlich oder unabsichtlich durch die Gegeng geschossen wurden und zumindest blutige Knöchel und Schienbeien berscherten.

Aber die gute Stimmung nach dem aufregenden Spiel (mein Herz!!!) überwog und hüllte mit eine Autokorso die ganze Innenstadt ein, während die Fans vom Pferdemarkt in die Walltraße und wir zum Franziskaner zogen...

Vielleicht ist es nicht ganz fair, ein kleines "nicht offizielles" FanFest in Oldenburg mit Stuttgart und Hamburg zu vergleichen. Aber die Mege der Probleme (Security/Einlaß, schleppender Getränkeverkauf, Leinwand im Gegenlicht...) waren schon krass. Es ist ja nicht so, daß auf dem Pferdemarkt noch keine Leinwand stand und die Sonne einfach mal auf der falschen Seite unterging. Und schnell viel Bier verkaufen können die Oldenburger Buden zu anderen Gelegenheiten auch.

Aber eine Theorie habe ich noch: vielleicht war alles Absicht? Die 20.000 Euro gingen an die Buden, um den durch freiwillig ganz langsamen Verkauf geringeren Umsatz auszugleichen, damit im Durchschnitt nicht mehr als zwei Bier konsumiert werden! Zum Sonnenschutz benötigte flache Hände werden nicht zu Fäusten und die Einspieler sollten abwechselnd zu ausgelassenes Feiern und zu große Traurigkeit verhindern! Genial ;)

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